Information für neue Hundebesitzer

Liebe Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer,

schön, dass Sie nun einen Hund haben! Wir freuen uns, wenn wir Sie und ihren Vierbeiner auf Ihrem gemeinsamen Weg ein Stück weit begleiten dürfen.

Wir wissen, dass gerade zu Beginn viele Fragen aufkommen können und viele Informationen auf Sie einprasseln. Wir haben im Folgenden versucht einige wichtige Punkte zusammenzutragen. Für Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung!

Impfungen

Wir impfen nach den Empfehlungen der SVK (Schweizerische Vereinigung der Kleintiermedizin). Geimpft wird zum Schutz vor den Erkrankungen Staupe, Hepatitis contagiosa canis, Parvovirose, Zwingerhusten und Leptospirose.

Empfohlen wird, die Hunde im Alter von 8, 12 und 16 Wochen und nach dem 1. Lebensjahr zu impfen. Danach wird jährlich geimpft, allerdings nur jedes 3. Jahr mit allen Impfkomponenten, in den zwei Jahren dazwischen wird nur gegen die Leptospirose und den Zwingerhusten geimpft, da die anderen Impfungen nach der Grundimmunisierung für länger als ein Jahr Schutz geben.

Um einen guten Impfschutz zu erreichen, ist eine gute Grundimmunisierung unablässig. Daher ist es sehr wichtig, dass die Impfungen zu den empfohlenen Zeitpunkten durchgeführt werden.

Eine Tollwutimpfung ist für einen Hund, welcher die Schweiz nicht verlässt, nicht vorgeschrieben. Sollten Sie aber mit ihrem Hund reisen wollen, auch wenn es nur ins benachbarte Ausland ist, ist eine Tollwutimpfung mindesten drei Wochen vor Reisebeginn und ein international gültiger Heimtierpass vorgeschrieben.

Die Tollwutimpfung kann ab einem Alter von drei Monaten durchgeführt werden, wir empfehlen jedoch, wenn möglich, etwas länger zu warten bis der Hund etwas älter ist und die Kombinationsimpfungen bereits erhalten hat.

Entwurmung

Unsere Hunde können von verschiedenen Würmern wie Spul-, Haken- und Bandwürmern befallen werden. Wurmbefall kann zu ersthaften gesundheitlichen Problemen (Magen-Darmprobleme, Mangelerscheinungen) führen, zudem können die Würmer auf uns Menschen übertragen werden, was insbesondere beim Fuchsbandwurm sehr gefährlich ist.

Wir empfehlen bei jungen Hunden bis Jährig eine monatliche Entwurmung. Anschliessend individuell je nach Hund. Jedoch wird eine Entwurmung alle eins bis zwei Monate empfohlen, um das Risiko einer Lungenwurmerkrankung (Lungenwürmer werden über kleine Schnecken übertragen) zu minimieren.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.esccap.ch/parasiten/wuermer/ und unter https://www.kltmed.uzh.ch/de.html

Parasitenprophylaxe

Um Ihren Hund vor Parasiten wie Flöhen und Zecken zu schützen gibt es verschiedene Präparate. Zum einen gibt es gut wirksame Halsbänder (z.B. Seresto, Scalibor). Diese müssen immer getragen werden und so eng am Hals angelegt sein (ein bis zwei Finger sollten noch darunter passen), dass Hautkontakt besteht. Die Halsbänder schützen den Hund für 7-8 Monate vor Flöhen und Zecken, diese sterben beim Blut saugen ab. Halsbänder haben zudem einen sogenannten repellenten Effekt, d.h. Zecken werden ihren Hund weniger befallen.

Eine zweite Möglichkeit sind flüssige Präparate (z.B. Advocate, Advantix, Frontline, Stronghold), welche auf die Haut im Nacken aufgetragen werden. Diese müssen monatlich angewendet werden, damit ein guter Schutz vorhanden ist. Die meisten Pipettenpräparate erzeugen keinen repellenten Effekt; Flöhe und Zecken befallen den Hund, sterben aber beim Blut saugen.

Das neuste zur Verfügung stehende Produkt zum Schutz vor Flöhen und Zecken ist ein Präparat in Tablettenform (Bravecto). Es schützt den Hund für 3 Monate vor Flöhen und Zecken (sterben beim Blutsaugen ab). Zusätzlich bietet es einen Schutz vor Fuchsräude und anderen Milbenarten.

Alle diese Antiparasitika sind im Allgemeinen gut verträglich und es kommt nur äusserst selten zu leichten Nebenwirkungen.

Wir raten dringend davon ab, Knoblauch oder Knoblauchpulver als Antiparasitikum einzusetzen, denn dies kann für den Hund sehr gefährlich werden! Hunde können durch Knoblauch (und andere Gemüsesorten) eine immunhämolytische Anämie entwickeln, welche tödlich verlaufen kann.

Fütterung

Die richtige Ernährung spielt während des Wachstums des Hundes eine entscheidende Rolle. Der Welpe sollte entsprechend seinen Wachstumsphasen gefüttert werden, damit es nicht zu Mangelerscheinungen, Überversorgung oder Knochenwachstumsstörungen kommt.

Sowohl bei einer selbst zusammengestellten Ration wie auch bei kommerziellen Futtermitteln ist es wichtig, dass der Hund mit allen wichtigen Nährstoffen und Spurenelementen versorgt, aber auch nicht überversorgt, ist. Leider gibt es kein Patenrezept, das für alle Hunde geeignet ist. Ein genereller Richtwert ist die Gewichtszunahme pro Tag von 2-4 g/kg des erwarteten Erwachsenengewichtes. Einmal wöchentliches Wiegen und der Vergleich mit Wachstumskurven für die jeweilige Rasse sind sehr hilfreich. V.a. bei grosswüchsigen Rassen ist ein zu schnelles Wachstum durch eine zu hohe Energieaufnahme unbedingt zu vermeiden, damit es nicht zu Knochenwachstumsstörungen kommt. Insgesamt ist "etwas zu wenig" Futter besser als "etwas zu viel".

Es ist möglich den jeweiligen Bedarf und die ideale Zusammensetzung eines Futters für den Hund von einem Ernährungsspezialisten berechnen zu lassen. Die Tierernährungsabteilung des Tierspitals Zürichs hilft Ihnen bei Interesse gerne weiter (https://www.tierer.uzh.ch/de.html).

Bewegung und Beschäftigung

Bewegung und Beschäftigung sind für die Entwicklung von wachsenden Hunden von grosser Bedeutung. Jedoch sollte beachtet werden, dass man die Hunde weder körperlich noch geistig überfordert, was schnell passieren kann, denn junge Hunde überfordern sich in der Hitze des Gefechtes auch gerne selber. Es sollte sowohl beim Spielen wie auch auf Spaziergängen auf Anzeichen von Müdigkeit (sich hinsetzen, langsamer werden, hinter dem Besitzer laufen, trotten statt rumschnüffeln, sich immer wieder hinter den Ohren kratzen usw.) geachtet werden und bei solchen Anzeichen die Beschäftigung oder der Spaziergang abgebrochen werden.

Kastration

Prinzipiell können Hunde ab einem Alter von 6 Monaten kastriert werden. Für Rüden gibt es die Möglichkeit der chemischen Kastration mittels Hormonchip, welcher je nach Dosierung  zu einer Kastration für sechs oder zwölf Monate führt. Dies ist eine gute Möglichkeit, um zu sehen wie es wäre, wenn der Rüde kastriert wäre.

Bei der Hündin gilt zu bedenken, dass eine frühe Kastration vor oder nach der ersten Läufigkeit das Risiko für Mammatumoren (Brustkrebs) drastisch senkt. Eine spätere Kastration hat keinen Einfluss mehr auf das Risiko. Durch die Kastration kann es aber, gerade bei grossen Rassen, zu Harninkontinenz kommen, welche aber im Normalfall gut behandelbar ist.

Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung bezüglich der Kastration der Hunde. Es muss für jeden Hund individuell entschieden werden, ob eine Kastration sinnvoll ist oder nicht. Gerne beraten wir Sie in einem Gespräch.

Zahngesundheit

Wie bei uns Menschen ist auch beim Hund die beste Möglichkeit die Zähne gesund zu erhalten, eine gute Mundhygiene. Diese wird mit spezieller Zahnpaste für Hunde und einer weichen Zahnbürste durchgeführt. Ideal wäre tägliches Zähne putzen, aber bereits ein Putzen drei Mal pro Woche zeigt einen positiven Effekt.

Zusätzlich zum Zähne putzen hat das Kauen einen grossen positiven Effekt auf die Zahngesundheit. Geeignete Kauartikel sind z.B. spezielle Zahnsticks und Naturkautschuk-Kongs, welche mit Futter gefüllt werden können. Nicht geeignet sind Knochen, sie können zu massiven Verletzungen sowohl im Maulbereich wie auch im Magen-Darm-Trakt führen.

Auch sind Spezialfutter für die Zähne erhältlich, welche einen positiven Effekt auf die Zahngesundheit haben können.

Hundeschule

Seit dem 1. Januar 2017 sind die SKN Kurse nicht mehr obligatorisch. Wir empfehlen jedoch jeder Hundebesitzerin und jedem Hundebesitzer den Besuch einer Hundeschule. Zum einen macht es sehr viel Spass zusammen mit dem Hund etwas zu erarbeiten und man lernt auch selber immer etwas dazu :-). Auch ist der Kontakt zu anderen Hunden, welcher in der Hundeschule stattfindet, wichtig für die Sozialisierung des Hudes.

Reisen

Ferien mit dem Hund sind toll! Doch sollte man einige Dinge beachten. Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie eine Auslandreise mit Ihrem Hund planen. Wir beraten Sie gerne bezüglich der verschiedenen existierenden "Reisekrankheiten" (Leishmaniose, Babesiose Herzwurm usw.) und wie Sie Ihren Hund schützen können.

Für alle Reisen ins Ausland braucht Ihr Hund zwingend eine gültige Tollwutimpfung und einen international gültigen Heimtierausweis. Für einige Länder gelten spezielle Bestimmungen. Bitte informieren Sie sich jeweils rechtzeitig auf der Seite vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen und bei der jeweiligen Botschaft des Reiselandes(https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/reisen-mit-heimtieren.html).

Versicherung

Es gibt heute die Möglichkeit für den Hund eine Krankenversicherung abzuschliessen. In der Schweiz gibt es verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Angeboten.

Informationen dazu finden Sie z.B. unter comparis.ch.

Eine Versicherung kann, gerade bei grösseren Operationen oder langwierigen Erkrankungen, eine Unterstützung sein, die entstehenden Kosten zu tragen.

Hilfreiche und interessante Links

Tierspital Zürich: https://www.kltmed.uzh.ch/de.html

Welpi (Leitfaden zur Welpenprägung, ca. CHF 13.50): https://www.nf-footstep.ch/ueber-uns/publikationen

Beschäftigungs- und Spielideen: Spass mit Hund: https://www.spass-mit-hund.de/

Informationen über Parasiten: https://www.esccap.ch/

 

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

Ihr Team der Kleintierpraxis TiM